Das Fest zum 40. Jubiläum

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Lachen als Geheimrezept für 40 Jahre Partnerschaft mit Pouzauges
Meitingen feiert zwei Tage lang mit französischen Freunden – Feuerwerk als Höhepunkt

„Ich freue mich sehr, hier zu sein“, sagte Michèle Devanne, die neu gewählte Bürgermeisterin der Meitinger Partnerstadt Pouzauges bei der Ankunft der 140 französischen Gäste im Bürgersaal am Himmelfahrtstag. Mit diesen ersten Worten in deutscher Sprache war auch gleich das Eis gebrochen. Unter dem Motto „Freundschaft – Amitié“ feierte die Lechtalgemeinde zwei Tage lang das 40-jährige Partnerschaftsjubiläum, das am Samstagabend von einem farbenfrohen Feuerwerk im Park neben der Gemeindehalle gekrönt wurde.

Selbst wenn es für Devanne der erste Besuch als Bürgermeisterin war, ist ihr Meitingen nicht fremd. Allerdings ist der letzte Aufenthalt schon eine Weile her und die Partnerschaft hat in der Zwischenzeit große Fortschritte gemacht. Neben dem Schüleraustausch als tragender Säule findet heute zusätzlich auf politischer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene ein reger Austausch statt. Die Freundschaftsbande zwischen beiden Gemeinden sind mittlerweile so eng, dass diePartnerschaftskomitee-Vorsitzenden Gérard Poupin und Renate Unger beim Festakt am Freitag sogar eine gemeinsame Rede hielten. Es sei doch logisch, sich nach 40 Jahren Ehe schätzen zu lernen, bemerkten sie augenzwinkernd. Und gute Freunde begrüßt man, wie es sich gehört, mit einem großen Aufgebot: Alle vier Meitinger Musikkapellen versammelten sich daher vor der Gemeindehalle zu einem gemeinsamen Standkonzert – ein „Novum“, so Bürgermeister Dr. Michael Higl.

Alte Bekannte trafen sich wieder, neue Freundschaften wurden geschlossen. Aber was macht man, wenn man die Sprache des Freundes nicht beherrscht? Irgendwie gelingt Verständigung immer, wie sich an beiden Tagen herausstellte. Zum Beispiel mit Händen und Füßen sowie dem stets griffbereiten Wörterbuch, erzählte Monika Meyer, die zwei Radfahrer bei sich aufgenommen hatte. Und dann gibt es ja noch das „Geheimrezept“, eine Sprache, die nicht nur in Frankreich, sondern auf der ganzen Welt verstanden wird: Lachen. Und so gestaltete sich auch der Festakt äußerst kurzweilig. Neben Darbietungen der Meitinger Schulen wurde er um humorvolle Geschichten von Hans Fahrion und Norbert Nedopil aus der Anfangszeit der Partnerschaft bereichert. Bei einem guten Glas Wein habe man damals mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Pouzauges die Partnerschaft letztlich aus der Taufe gehoben, verrieten sie. Ihre Botschaft an die anwesenden jungen Leute aus beiden Ländern:

Bleibt dran an dieser Partnerschaft!

Dafür wird auch Andreas Franz als Vertreter des Jugendkomitees sorgen. Er und Samuel Casseron bekamen aus den Händen der Vorsitzenden der Partnerschaftskomitees eine Pflanze überreicht, die die Partnerschaft darstellen soll.

Der Auftrag: „Hegt und pflegt diese Partnerschaft, damit sie Früchte trägt!“

Franz hatte im Vorfeld der Feier das Jugendprogramm mit auf die Beine gestellt: 
So blickten Deutsche und Franzosen am Freitag gemeinsam hinter die Kulissen der Augsburger Puppenkiste, am Samstag brachten die deutschen Gastgeber ihren französischen Altersgenossen dann ihre Heimatgemeinde näher. „Unser Ziel ist es, den Jugendaustausch mit Pouzauges – parallel zum Schüleraustausch – auszubauen“, betonte Franz.

Unter den französischen Gästen befand sich außerdem eine Delegation des Pouzauger Stadtrates. Da auch in Meitingen erst vor kurzem Wahlen waren, stand die gemeinsame „Arbeitssitzung“ am Samstag ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Angeregt wurden die Wahlsysteme in beiden Ländern diskutiert. Überrascht zeigten sich die Meitinger Räte, dass man in Frankreich mit nur drei Stimmen Vorsprung vor der Alternativliste bei der Gemeinderatswahl drei Viertel aller Sitze für sich beanspruchen kann. Auch das Schul- und Betreuungssystem in beiden Ländern war ein Thema. Im Anschluss besichtigte die Gruppe noch die Kinderkrippe, den Kindergarten und die Grundschule.

Bei einem Jubiläum dürfen natürlich Geschenke nicht fehlen: Über eine Bank aus Corten-Stahl, die die Stele ergänzt, die die Meitinger zu den Feierlichkeiten in Frankreich im vergangenen Jahr als Präsent mitgebracht hatten, durfte sich die Bürgermeisterin der Partnerstadt freuen. Entworfen wurde sie von Klaus Quaschner und von Metallbau Rupprecht aus Herbertshofen umgesetzt. In Pouzauges wird künftig zudem eine Fahne mit den Symbolen der deutsch-französischen Freundschaft wehen, während in der Lechtalgemeinde eine Skulptur der Zwillingswindmühlen von Terrier Marteau an den 40. Geburtstag der Partnerschaft erinnert.

Text Martin Stäbe

 

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